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Geschichte der Pfarrei St. Johannes der Täufer, Dillingen
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird die Pfarrei St. Johannes der Täufer, die heutige Pfarrei St. Johann im Jahr 1150. Im Jahr 1262 schenkte Ritter Arnold von Siersburg der Abtei Mettlach das Patronatsrecht von Dillingen. Damit muss Dillingen also eine eigenständige Pfarrei gewesen sein, deren Patronin die Hl. Odilia war. Die damalige Kirche St. Odilia wurde im Auftrag des Frauenstifts von Hohenberg (genannt Odilienberg) nach Recherchen des bekannten elsässischen Historikers Medard Barth etwa um das Jahr 1000 erbaut und hatte damals schon Pfarrrechte.
Im 15. Jahrhundert wurde anstelle der Odilienkirche eine neue Pfarrkirche im spätgotischen Stil gebaut, die Anfang des 18. Jahrhunderts durch eine größere Kirche, die dann der Hl. Lucia geweiht war, ersetzt wurde.
1844/1845 wurde die neue Kirche St. Johann erbaut. Nachdem die Anzahl der Katholiken in Dillingen sprunghaft anstieg, wurde die Pfarrkirche zu klein und 1910 – 1913 wurde die Kirche Heilig Sakrament errichtet, die dann die Pfarrrechte erhielt. St. Johann wurde 1913 als Pfarrei aufgelöst und wurde zur Nebenkirche, unter Verwaltung von Heilig Sakrament. Da es im Laufe der Jahre zu einem immer größeren Anwuchs der Katholikenzahl kam, wurde der bisherigen Nebenkirche St. Johann im Jahr 1935 ein eigener Priester zugewiesen. 1939 wurde sie zur Pfarrvikarie St. Johann, 1940 werden ihr die Pfarrrechte übertragen. Nachdem die Kirche St. Johann im 2. Weltkrieg zerstört wurde, wurde schon im Jahr 1946 mit dem Wiederaufbau in der heutigen Form begonnen.
Die Kirche ist ein schlichter Saalbau in neoromanischem Stil mit einer halbrunden Apsis und einem Turm in der Eingangsfassade. Im Inneren sind eine Strahlen-Madonna (um 1720) aus der Bildhauerfamilie Guldner und ein Taufbecken von Pfarrer Philipp Schmitt (*1805 +1856) sehenswert. Im 20. Jahrhundert erfuhr die Kirche zahlreiche Renovierungen und eine Neugestaltung des Vorplatzes. Zuletzt wurde sie im Jahr 2008 umfassend renoviert.
An der östlichen Fassadenseite befindet sich ein Kreuz des 18. Jahrhunderts, das Pestkreuz oder Bodinets Kreuz genannt wird. Historisch kann es nicht mit einer Pestepidemie in Beziehung gesetzt werden. Den Namen „Bodinet“ hat das Kreuz von einer Familie, an dessen Haus das Kreuz ehemals stand.
Der Friedhof St. Johann wurde 1872 hinter der Kirche St. Johann angelegt und ist damit der älteste, noch genutzte Friedhofs Dillingens. Einige wenige Grabdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert haben sich erhalten. In der Defrance-Gruft sind Mitglieder der Familie Piette, Besitzer der ehemaligen Papiermühle, und der mit ihnen verwandten Familie Defrance bestattet. Interessant ist auch ein Grabstein der Familie Audebert, die im 19. Jahrhundert in Dillingen lebte. Ein Mitglied der Familie, Josef Peter Audebert (1848-1933), war ein bekannter Madagaskar-Forscher.
Ein Hochkreuz von 1872 schmückt die Grabstätte von Dechant Johann Peter Hillen, der 1868 -1907 Pfarrer in Dillingen war.
Pfarrer:
1317 wird ein Pfarrer Gerardus erwähnt
bis 1389 Pfarrer Nikolaus
ab 1389 Arnold von Wallerfangen
+ 1427 Wilhelem Peysgeys
+ 1480 Nikolaus
ab 1480 Peter von Vianden
bis 1531 Wendalinus von St. Wendel
ab 1531 Thilmann von Dillingen
bis 1543 Jakob von Diedenhofen
ab 1543 Johann Hirzich von Arlon
1569 Johann Syranus (erwähnt)
1612, 1618, 1626 Cornelius Fusmann von Köln
1647, 1632, 1660, 1662 Martin Hecker von Sachsen
etwa 1670 – 1713 Theodor Kestenbach von Euren
1713 – 1732 Johann Leonhard Flock (Luxemburg)
1732 – 1753 Johann Baptist Weber
1754 – 1766 Johann Weisgerber von Fraulautern
1766 – 1804 Johann Michael Theis (Saarlouis)
1804 – 1807 Michael Dusable v. Bouzonville
1807 – 1818 Anton Pontry von Saarlouis
1818 – 1819 Philipp Christoph Grandeler
1819 – 1826 Robert Billen
1826 – 1832 Nikolaus Steinbacher
1833 - 1848 Philipp Schmitt
1848 – 1868 Johann Baptist Ehl
1869 – 1907 Johann Peter Hillen
1907 – 1913 Dr. Matias Prior
1913 – 1935 Auflösung der Pfarrei St. Johann und Ernennung zur Nebenkirche
1935 – 1946 Friedrich Busch (mit Neugründung der Pfarrei)
1946 – 1959 Mathias Weiland
1959 – 1967 Mathias Röder
1967 – 1968 Religionslehrer Schommer als Verwalter
1968 – 1981 Wilhelm Heckmann
1982 – 1994 Heinz Barth
1995 – 1998 Warnfried Bartmann
1998 – 2005 Pfarrer Ottmar Dillenburg
2006 - 2011 Gerhard Jacob
Gemeindereferentinnen
19XX – 2003 Elsbeth Lubjuhn
2003 – 2011 Hildegard Bretz-Dewes